Was macht uns Angst - was gibt uns Mut und Zuversicht?
Wolfgang Schneiderhan, General a.D. zu Gast im Studienkolleg St. Johann
In einer Zeit globaler Unsicherheit und zunehmender geopolitischer Spannungen hat der ehemalige General Wolfgang Schneiderhan in einem hochspannenden Vortrag das Sicherheitsdilemma, den anhaltenden Krieg in der Ukraine und die Perspektiven für den Frieden beleuchtet. Der Vortrag, der vor einem bunt gemischten Publikum gehalten wurde, unterstreicht die Komplexität der aktuellen Sicherheitslage und betont die Notwendigkeit einer verstärkten internationalen Zusammenarbeit.
Der General eröffnete seinen Vortrag mit einer Analyse des Sicherheitsdilemmas – einem Konzept der internationalen Beziehungen, das beschreibt, wie das Streben eines Staates nach größerer Sicherheit paradoxerweise Unsicherheit und Misstrauen unter anderen Staaten hervorrufen kann. Er betonte, dass dieses Dilemma in der heutigen geopolitischen Landschaft verstärkt zutage tritt, insbesondere im Kontext der Beziehungen zwischen NATO-Mitgliedstaaten und Russland aber auch China.
Weiter fokussierte sich der Vortrag auf den Krieg in der Ukraine, der als ein tragisches Beispiel für das Scheitern diplomatischer Bemühungen und der internationalen Ordnung angeführt wurde. Schneiderhan schilderte die humanitären, wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Folgen des Konflikts, nicht nur für die Ukraine, sondern auch für Europa und die weltweite Stabilität.
Trotz der düsteren Analyse lieferte der Vortrag auch einen Hoffnungsschimmer. Schneiderhan betonte, dass zur Wiederherstellung des Friedens in der Ukraine eine Versöhnung aller Parteien nötig ist. Zu diesen Strategien gehören verstärkte diplomatische Anstrengungen, die Einbindung internationaler Organisationen zur Konfliktmediation und die Stärkung der europäischen Verteidigungsidentität
Schneiderhan mahnte: „Kriege brechen nicht aus, sie werden gemacht!“ Zusammenhalt, Mitmenschlichkeit und der Glaube an das Gute können dabei helfen, eine friedvolle Gesellschaft zu schaffen. Dabei zitierte er Erich Kästner, der sagte: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“.
Im Anschluss an den Vortrag wurde bei einem kleinen Imbiss interessiert über die aktuelle politische Lage diskutiert und sich gut unterhalten.
Den spannenden Vortag ermöglichte die Volksbank Altshausen.