Vortrag und Workshop zu Medienkompetenz

Am Dienstag, den 7. Februar, fanden am Studienkolleg St. Johann zwei Veranstaltungen zum Thema Medienkompetenz statt: morgens für die Schüler der sechsten Klassen ein Workshop und abends ein Vortrag für die Eltern.

Jörg Singer, Diplom-Sozialarbeiter und seit 2008 tätig bei Aktion Jugendschutz, ist es gelungen, Groß und Klein das komplexe Thema der Nutzung der gängigsten neuen Medien so zu beschreiben, dass es interessant und lehrreich war. Sowohl beim Workshop als auch beim Vortrag des Elternabends erzählte Jörg Singer von verschiedenen Fällen, bei denen Jugendlichen der nötige Weitblick in der Nutzung der Medien gefehlt hat. Dass es dabei zu unangenehmen Konsequenzen kommt, wurde in lebhaften Diskussionen mit den Sechstklässlern deutlich, von denen die meisten ein Smartphone verwenden. Da wurde von einem Jugendlichen erzählt, der zuverlässig und pflichtbewusst ist, aber versehentlich vor längerer Zeit ein Juxfoto im Internet gepostet hatte, was ihm seine Bewerbung für einen Ausbildungsplatz erschwert hat. Auch zur Problematik des Urheberrechts, dem Herunterladen von Songs aus dem Netz, dem Anschauen von Kinofilmen über Online-Portale gab es Informationen zur Rechtslage und Schilderungen von Einzelfällen. Damit sorgte der fachkundige Referent dafür, dass alle motiviert dabei waren und die Fülle von Informationen gut veranschaulicht wurde. Beim Workshop mit den Schülerinnen und Schülern der sechsten Klassen spielte Singer eine Art Quiz-Spiel, bei dem die Jugendlichen die Kategorien selbst auswählen durften. So konnte jede Klasse ihren eigenen Schwerpunkt wählen. Der Umgang mit Fotos, die auf sozialen Medien gepostet werden, war ein wichtiges Thema für viele Sechstklässler. Ohne erhobenen Zeigefinger, aber immer direkt wurden den Schülerinnen und Schülern die Tücken von WhatsApp, TikTok oder Instagram bewusst gemacht. Dass mancher dabei schon ins Grübeln kam, sah man ihren Gesichtern an. Fragen durften immer und ganz offen gestellt werden. Es war der überzeugenden und empathischen Art des Referenten geschuldet, dass diese Gelegenheit von den Sechstklässlern auch angenommen wurde.

So war die Stimmung beim abendlichen Elternvortrag nicht von Panik und Schrecken bestimmt, sondern eher konzentriert und aufmerksam. Marc Grünbaum, Schulleiter des Studienkollegs, begrüßte die Anwesenden und freute sich über das Interesse am Vortrag. Medien seien aus unserem Alltag und dem der Jugendlichen nicht mehr wegzudenken, umso wichtiger sei es, an der Schule für Jugendmedienschutz Sorge zu tragen. Die Eltern wurden von Jörg Singer aufgeklärt über viele Gefahren, die es im Umgang mit sozialen Netzwerken und allgemein bei der Nutzung des Internets gibt. Sehr deutlich wurde dabei, dass es aus Sicht des Referenten am wichtigsten ist, dass die Kommunikation zwischen Eltern und Kindern nicht abbricht. Eine hundertprozentige Kontrolle über die Mediennutzung ihrer Kinder könnten die Eltern sowieso nicht erreichen. Umso wichtiger sei es, dass die Eltern mit ihren Kindern über deren Umgang mit den neuen Medien sprächen und ein sensibles Gespür für Veränderungen im Verhalten ihrer Kinder hätten. Jörg Singer stellte heraus, dass die Jugendlichen im technischen Bereich der neuen Medien oft sehr agil seien, was ihnen als Kindern aber noch fehle sei der Weitblick für ihre Handlungen. Hier dürfe man sie nicht allein lassen. Ein klarer Appell für einen vernünftigen Umgang mit unterschiedlichen Medien in unserem Alltag.

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