Dachaufahrt

Am Montag waren wir zur Veranschaulichung der Shoa, die wir gerade im Geschichtsunterricht behandeln, in Dachau. Wir waren gespannt, was uns erwarten wird. Als wir auf dem Gelände waren, erfasste uns ein etwas bedrücktes Gefühl. Es war sehr seltsam an einem Ort zu stehen, von dem man weiß, dass dort sehr viele Menschen ein grausames Schicksal erlebt hatten. Bei einer Führung haben wir neue Fakten erfahren, die wir zwar teilweise im Unterricht schon behandelt haben, jedoch war es trotzdem surreal dann wirklich dort zu sein. Der Appellplatz war zugig und kalt, man stellt sich die Frage, wie sich die Häftlinge damals wohl gefühlt haben. Einmal in einem Krematorium zu stehen, gibt ein ganz anderes Gefühl als die Bilder nur im Geschichtsbuch anzuschauen. In einem kleinen Museum gab es die Möglichkeit persönliche Geschichten einzelner Häftlinge zu lesen, diese haben uns nochmal näher berührt. Wie schrecklich muss es sein, wenn man allein in einer dunklen Zelle eingesperrt ist, ohne Zeitgefühl und Orientierungssinn, ohne zu wissen wann die nächste Qual kommt und ob man überleben wird. Ein Zitat blieb uns dazu besonders im Gedächtnis hängen:

„ Gegen 2 Uhr in der Nacht klirrt der Schlüssel in der ersten Zellentür am anderen Gangende. Sofort ist jeder wach. Metallen schlägt die gelöste Fußfessel auf dem Boden auf. Der Häftling von Nr. 1 geht die ersten Schritte auf den Bunkerhof. Ein Schuss fällt. Ein Leben ist ausgelöscht.“ 

~ Walter Buzengeiger ,1.Juli 1934

Insgesamt war der Tag sehr spannend und lehrreich und hat uns auf jeden Fall zum Nachdenken über diese Zeit angeregt.

Suche