Blönrieder Austauschschülerin besucht das Straßburger Jugendparlament
"Im Rahmen meines Schüleraustauschs in Frankreich habe ich die Möglichkeit bekommen, mit dem Geschichtskurs meiner Schule am trinationalen Jugendparlament am Oberrhein in Straßburg teilzunehmen: Que pouvons-nous faire ici dans le Rhin supérieur pour contribuer à l ́application des droit de l ́homme et de la paix dans le monde? – Was können wir hier am Oberrhein zur Durchsetzung von Menschenrechten und Frieden in der Welt beitragen?
Angesichts eines Angriffskriegs in der Ukraine und der blutigen Niederschlagung der feministischen Bewegung im Iran, werden junge Menschen täglich mit einer Vielzahl an Konflikten, Kriegen und schrecklichen Menschenrechtsverletzungen konfrontiert. Der Frage, wie man dieser Realität und den daraus resultierenden Verstößen gegen das Menschenrecht begegnen beziehungsweise entgegenwirken kann, stellte sich das Jugendkomitee in einer zweitägigen Veranstaltung, um anschließend konkrete Vorschläge in einer Resolution festzuhalten.
Nach unserer Ankunft in der Villa Schutzenberger in Straßburg, deren prachtvolle Jugendstilräume für die nächsten zwei Tage unser Arbeitsplatz sein würden, wählten wir Vertreter aus den drei Ländern Frankreich, Schweiz und Deutschland, deren Aufgabe es sein würde, die Debatten zu leiten. Doch bevor wir uns in unseren Arbeitsgruppen treffen konnten, besuchten wir den Europarat. Dort bekamen wir eine Führung und Informationen über die Aufgaben des Europarats.
In den nächsten beiden Tagen haben wir uns in Gruppen mit dem Thema „Rechte auf staatlicher beziehungsweise gesellschaftlicher Ebene“ befasst. Meine Gruppe hat sich mit dem Thema Kinder- und Jugendrechte beschäftigt: In langen Diskussionen, bei denen auch die unterschiedlichsten Meinungen gehört wurden, versuchten wir, konkrete Lösungsvorschläge für die Verbesserung von Kinder- und Jugendrechten zu erarbeiten. Den Abschluss des Jugendparlaments am Oberrhein bildete eine Gesamtpräsentation aller beteiligten Arbeitsgruppen und eine Resolution, bei der wir über alle vorgestellten Themen abgestimmt haben.
Dietrich Elchlepp, ein ehemaliger Politiker der SPD und Mitglied des Europäischen Parlaments bis 1999, hat beim Jugendparlament am Oberrhein mitgewirkt und wird unsere Beschlüsse an verschiedene politische Institutionen beispielsweise den Europäischen Rat, das Europäische Parlament, die Oberrheinkonferenz und verschiedene Kommunen weiterleiten und diese um Stellungnahme bitten.
Es war sehr interessant mit Jugendlichen aus Frankreich, der Schweiz und Deutschland über diese wichtigen Themen zu sprechen und festzustellen, wie unterschiedlich Menschenrechte wahrgenommen werden und im Alltag umsetzbar sind.Ich möchte mich an dieser Stelle bei meinem Geschichtslehrer Monsieur Legay und allen an der Organisation dieser Exkursion beteiligten Personen bedanken – es war eine tolle Erfahrung. Ich habe mich auch sehr über den Zeitungsbericht in einer der größten Zeitungen des Elsass gefreut und hoffe, dass dieser Bericht auch andere junge Menschen und Erwachsene zum Nachdenken bewegt."
Josephine (10 c)