Abschied zum Schuljahresende

Am letzten Schultag eines in vielerlei Hinsicht außergewöhnlichen Jahres überreichte Schulleiter Klaus Schneiderhan den beiden Referendarinnen Julia Hummler und Isabelle Kuck die Urkunde ihres zweiten Staatsexamens. Die beiden hatten nach einer mehrtägigen Einführung in das Referendariat ihre praktische Ausbildung am 1.2. 2020 am Studienkolleg St. Johann begonnen. Mit dem ersten Lockdown kurz danach wurde klar, dass ihre Ausbildung von völlig unerwarteten Herausforderungen geprägt sein würde. Umso erfreuter war Klaus Schneiderhan, dass die ersten Referendarinnen der Schule beide mit einem hervorragenden Ergebnis ihr zweites Staatsexamen abgelegt haben. Dass die erfolgreichen jungen Lehrerinnen den Umgang mit neuen Medien perfekt beherrschen, bewiesen sie mit einem selbstgedrehten Abschiedsfilm, der ihren Werdegang im Referendariat mit viel Humor und Liebe zum Detail darstellte.

In den verdienten Ruhestand verabschiedet hat Klaus Schneiderhan Alfred Birkenmaier, der seit Januar 2015 als Hausmeister an der Schule angestellt gewesen ist. Der gelernte Modellbauer war als absolut zuverlässiger Mitarbeiter geschätzt und für viele Bereiche der Instandhaltung des weitläufigen Geländes und der vielen unterschiedlichen Gebäude verantwortlich. Dass er auch in Stressmomenten niemals die Ruhe verloren hat und immer zur Stelle war, wenn man ihn gebraucht hat, wurde zu Recht bei seiner Abschiedsrede betont und gewürdigt.

Ebenfalls in den Ruhestand verabschiedet wurden Monika Menzler, Joachim Pyka-Stauder und Ulrich Kapfer. Alle drei waren seit Jahrzehnten als Lehrerin und Lehrer am Studienkolleg tätig.

Nach genau 30 Jahren Lehrtätigkeit in Blönried startet Monika Menzler ab August 2021 den neuen Lebensabschnitt des Ruhestandes. Nachdem sie im Mai 1979 ihr erstes Staatsexamen in Französisch und Mathematik abgelegt hat, folgte im Jahr1982 das zweite Staatsexamen am Seminar Weingarten. Die zweifache Mutter verbrachte danach einige Jahre mit der Erziehung der Kinder und der Führung des Familienhaushalts. In dieser Zeit war sie schon als Vertretung am Gymnasium Saulgau und an der Volkshochschule tätig. Seit August 1991 hat sie am Studienkolleg die Fächer Mathematik und Französisch unterrichtet. Monika Menzler hat das Schulleben des Blönrieder Gymnasiums maßgeblich mitgeprägt. Sie begleitete immer wieder die Sechstklässler im Skischullandheim und bei den Tagesfahrten zum Hohen Hädrich oder an den Salober. Des Weiteren organisierte und begleitete sie Studienfahrten nach London, Frankreich, Rom und Wien. Klaus Schneiderhan bedankte sich darüber hinaus besonders bei ihr für ihr Engagement beim Zeltaufbau am Schulfest. Monika Menzler hat sich über Jahrzehnte mit ihren vielfältigen Talenten in die Schule eingebracht: ihre Musikalität und ihre Verbundenheit mit der Kultur der Region waren nicht nur während der Fasnet eine Bereicherung fürs Schulleben, ihre Sportlichkeit und ihre Aufgeschlossenheit für neue Technik und mediale Neuerungen haben sie in den letzten Jahren ihrer Lehrtätigkeit zu einer wichtigen Ansprechpartnerin im Kollegium werden lassen. Mit ihrer positiven Ausstrahlung, ihrer Hilfsbereitschaft, ihrer Energie und Offenheit war Monika Menzler eine vom gesamten Kollegium geschätzte Mitarbeiterin.

Joachim Pyka-Stauder unterrichtete seit August 1989 Latein und katholische Religion am Studienkolleg. Er begann seine Laufbahn in Blönried als Assessor des Lehramts. Nach seinem Studium an der Universität Freiburg absolvierte er das Referendariat am Goethe-Gymnasium in Freiburg und am Markgräfler-Gymnasium in Müllheim/Baden. Nach weiteren zwei Jahren Lehrtätigkeit an einem privaten Gymnasium in Mainz beschlossen er und seine Ehefrau, dass ein Leben auf dem Land für die wachsende Familie geeigneter sei. Und so zog es die junge Familie nach Oberschwaben. Joachim Pyka-Stauder fühlte in all seinen Dienstjahren eine große Verantwortung für die Schärfung des religiösen Profils am Blönrieder Gymnasium, soziales und ethisches Lernen standen immer weit oben auf seiner Agenda. 1999 gewann er den Innovationspreis für vorbildliche Aktivitäten der Jugend des Landkreises RV mit seinem Projekt „Leben und Arbeiten mit behinderten Menschen“. In seinen letzten 10 Berufsjahren bot er in der Kursstufe regelmäßig das Seminarfach an – ethisch-religiöse Themen mit aktuellem Bezug im Fokus. Auch das Fach Psychologie wurde von ihm unterrichtet. So nahm die Oberstufe auch wegen der vielen mündlichen Abiturprüfungen im Fach Religion einen großen Raum in seiner Arbeit ein. Des Weiteren engagierte er sich im sportlichen Bereich: Basketball und Fahrradfahren gehörten zu seinen favorisierten Sportarten. Sein Name wird in Blönried auch immer in Verbindung mit unzähligen Studienfahrten in Erinnerung bleiben: geradezu als legendär gilt die von ihm organisierte und mit großer Leidenschaft durchgeführte Reise nach Krakau, aber auch Rom und Trier kennt er von vielen Schülerfahrten und privaten Reisen wie seine Westentasche. Eine tiefe Gläubigkeit, seine geistige Verankerung in der antik-römischen Philosophie, die Liebe zum Jazz und die Lust am Reisen kennzeichneten seine Persönlichkeit. Klaus Schneiderhan bedankte sich insbesondere für sein Engagement für Schülerinnen und Schüler, die sich in existentiellen Notlagen auf seine fortwährende Unterstützung verlassen konnten.

Im Jahr 1989 begann auch Ulrich Kapfer seine Lehrtätigkeit am Studienkolleg. Nachdem er an der Universität Tübingen mit dem Studium der Fächer Physik und Philosophie begonnen hatte, legte er in den Jahren zwischen 1983 und 1987 das erste Staatsexamen in den Fächern Deutsch, Philosophie und Physik ab. Sein Referendariat beendete er 1989 mit dem zweiten Staatsexamen in Karlsruhe. Danach ging’s für den gebürtigen Aalener zurück ins Schwäbische. Kaum in Blönried angekommen wurde er mit dem Aufbau der Lehrsammlung des Faches Physik betraut. Klaus Schneiderhan betonte in seiner Abschiedsrede, vor welchen Herausforderungen der damals blutjunge Kollege gestanden habe und mit welcher Energie, Beharrlichkeit und Kompetenz er diese gemeistert habe. So ist es auch nicht verwunderlich, dass man in späteren Jahren Ulrich Kapfer in jeder freien Stunde an der Schule in der Physik-Vorbereitung antreffen konnte. Hier kannte er jedes Gerät und jedes Zubehör. Auch das Wahlfach Psychologie in der Oberstufe wäre ohne ihn – den examinierten Philosophen - nicht anzubieten gewesen. Dass Ulrich Kapfer ein großer Kenner und leidenschaftlicher Bewunderer der deutschen Literatur ist, war im Kollegium und unter den Schülerinnen und Schülern gut bekannt. Da jedoch in den letzten Jahren ein sehr starker Bedarf im Fach Physik herrschte, bestand der Großteil seines Deputates in dieser Zeit aus der Naturwissenschaft. Sein Fachkollege Florian Schönberger würdigte sein Wirken in der Physik mit einer rührenden und umfassenden Ode an den nach 31 Dienstjahren in den Ruhestand gehenden Physiklehrer. Der vielseitig begabte Ulrich Kapfer hat neben seinen Tüfteleien im Bereich der Elektronik und der Erweiterung seiner umfassenden Bibliothek noch eine weitere Beschäftigung, die er über alles liebt: das Gitarrenspiel. So freute er sich, dass er von der Fachschaft Deutsch einen Meisterkurs in klassischer Gitarre zum Abschied geschenkt bekam. Wir wünschen ihm viel Freude und Kreativität in seinem wohlverdienten Ruhestand!(Ki)

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