"Gärtnern macht Schule"

Am Montag, den 15.5.2023 hat das Studienkolleg Gäste aus Tübingen empfangen – endlich war es soweit! Die Mitglieder der Kommission der diesjährigen Schulgarteninitiative im Regierungsbezirk Tübingen haben die verschiedenen grünen Projekte unserer Schule besichtigt und bewertet.

Schon bei der Ankunft waren Alexander Ziegner, Tino Rosner und Svenja Baumgartinger von dem weitläufigen Gelände der Schule begeistert. Kein Wunder, dass hier nicht nur Platz für Biotope und Beete ist, sondern auch kleine Waldstücke Verstecke für selbstgebaute Hütten der Fünftklässler bieten.

Beim Rundgang auf dem Schulgelände wurden die in den letzten Jahren entstandenen Garten-und Nachhaltigkeitsprojekte des Studienkollegs besichtigt:

Da gibt es den Schulgarten der Kraut&Rüben AG. Es sind vier ca. 20 qm große Beete in Kreuzform angelegt – die Bepflanzung mit Kräutern, Wildblumen, Schnittblumen sowie Beerenstöcken und Gemüse ist in Anlehnung an traditionelle Klostergärten in Oberschwaben angelegt. Alle Pflanzen sind insektenfreundlich, denn die Bienenvölker der Imkerei AG befinden sich in unmittelbarer Nähe des Schulgartens. Schülerinnen und Schüler der Unterstufe treffen sich einmal wöchentlich zur Pflege und zum Anpflanzen unter der Leitung von Birgit Maier und Elke Klein. Dabei ist auch ein selbstgebauter Kompostierer entstanden. Das nächste Projekt wird eine Wurmkiste sein. Diese und viele weitere wertvolle Ideen entstanden im Gespräch zwischen den Kommissionsmitgliedern und der Garten AG-Leiterin Birgit Maier, dem Nachhaltigkeitsbeauftragten Florian Schönberger und dem Naturpädagogen Eckard Lehmann bei dem Rundgang übers Gelände.

Spannend waren auch die Bienenvölker. Im Rahmen der alljährlichen Projekttage werden Schülerinnen und Schüler in einem Imkerei-Projekt unter der Leitung von Florian Schönberger an die Produktion von Honig herangeführt. Im Biologieunterricht der sechsten Klassen findet anschaulich Projektunterricht bei den Bienenvölkern statt.

Das nächste Highlight der grünen Möglichkeiten am Studienkolleg befindet sich derzeit noch in einem Dornröschenschlaf. Es handelt sich um das Gewächshaus der Schule und der Vergleich mit dem Dornröschenschloss drängt sich einem auf den ersten Blick auf. Es ist das Erbe der Steyler Missionare, in deren Trägerschaft die Schule viele Jahrzehnte gewesen ist. Um dieses riesige alte Glashaus wieder nutzen zu können, müsste es repariert werden. Weil das eine tolle, aber aufwändige Sache darstellt, ist ein weiterer beratender Besuch vom RP Tübingen der Abteilung für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz geplant.

Ein weiteres und beliebtes Angebot der Schule ist die Wald AG. Zusammen mit Schülerinnen und Schülern der Unterstufe hat Eckard Lehmann auf der Streuobstwiese bei der Schule mehrere Obstbäume gepflanzt. Es sind alte Obstsorten. Der Bestand der alten Obstbäume wird von der Wald AG durch Rückschnitt unter der Anleitung Lehmanns gepflegt und damit erhalten.

Nicht weit davon entfernt befindet sich ein Feucht-Biotop, das seine Wasserzufuhr von den Dächern der Sporthallen erfährt. Es befindet sich neben der Kulturhalle in Richtung Steinenbach. Das von Schilf bewachsene Areal ist in Zeiten der Dürre – wie im letzten Sommer – vom Verlanden bedroht. Aber auch hier wurde die Schule von den Profis des RP Tübingen fachkundig beraten. Genauso wie beim Feucht-Biotop neben der Grillstelle der Schule. Die Begutachtung dieses Fleckchens Natur hat allerdings ergeben, dass eine Sanierung hier mit einem Aufwand verbunden wäre, der dem tatsächlichen Nutzen nicht gerecht werden könnte. So wächst nun Gras über diese Sache …

Ein ganz neues Projekt ist die Magerblühwiese, die im letzten Jahr und in diesem Frühjahr von Schülerinnen und Schülern der Unterstufe unter der Anleitung Judith Pauers und Alexander Spindlers angelegt worden ist. Hier wachsen Wildgräser und Wildblumen, die Nahrung für Bienen und andere Insekten sind.

Die letzte Etappe des Rundgangs stellte der Garten der Stille im Innenhof dar. Dieser ist ein Gartenprojekt unter der Leitung Gloria Scheffolds. Nistkästen, mehrere Insektenhotels, „Totholzecken“ und eine insektenfreundliche Bepflanzung machen den Innenhofgarten zu einem belebten Platz. Gleichzeitig ist es für die Schülerinnen und Schüler ein kontemplativer Ort, der im Sommer in den Pausen zur Erholung aufgesucht wird. Treibholz-und Metallskulpturen, die in verschiedenen Projekten von Schülerinnen und Schülern angefertigt worden sind, regen die Fantasie an und fügen sich harmonisch in den Naturraum ein.

 

Die Schulgarteninitiative des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg läuft unter dem Motto: „Lernen für die Zukunft – Gärtnern macht Schule“: Der Besuch der Garten-Profis aus Tübingen und Weingarten wurde dem Motto definitiv gerecht. St. Johann hat für seine vielseitigen grünen Projekte unzählige gute Tipps für die weitere Gestaltung des Geländes und für die pädagogische Einbindung in den Schulalltag bekommen. Wenn die Schule dabei am Ende noch eine Urkunde und ein Zertifikat bekommt, freut sich das Blönrieder Gymnasium über die guten Noten im Fach Nachhaltigkeit & Gartenpflege.

 

Zum Artikel in der Bildschirmzeitung "Blix".

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