Exkursion Geschichte nach Bad Waldsee

Am 11.07.2024 machten die 9. Klassen eine Exkursion zur Anne Frank-Ausstellung ins Gymnasium Bad Waldsee.

Zu Fuß ging es von St. Johann zum Bahnhof nach Aulendorf. Auf dem Weg zum Bahnhof informierten wir uns in Kleingruppen über die Geschichte des Holocausts in unserer Gegend wie z.B. über die „grauen Busse” in Ravensburg. Am Gymnasium in Bad Waldsee angekommen, wurde die Gruppe erstmal in zwei Teile geteilt. Eine Gruppe startete mit einem Vortrag über den Antisemitismus, die andere bei der Führung durch die Anne Frank-Ausstellung. Den Vortrag über Antisemitismus hielt unser Schulseelsorger Herr Bösel. Zuallererst wurde die Frage: „Was ist überhaupt Antisemitismus?“, beantwortet. Danach warfen wir gemeinsam einen Blick in die Vergangenheit und erfuhren, dass der Ursprung des Antisemitismus schon weit in der Vergangenheit liegt. Bereits in der Antike gab es antisemitische Anschläge. Außerdem erhielten wir Einblicke über die Entstehung des Christentums und den langsam immer mehr aufkommenden christlichen Antijudaismus. Auch erfuhren wir Hintergründe über die Entstehung eines Machtgefälles zwischen Juden und Christen.Wir erarbeiteten uns den Zeitstahl bis zur NS-Zeit und betrachteten die NS- Ideologie und die damals herrschende Rassengesellschaft. Wir schauten nicht nur in die Vergangenheit, sondern beantworteten mit dem Film „Masel Tov Cocktail“ die Frage, wie sich der Antisemitismus heutzutage verhält und betrachtet wird. Nachdem wir die Geschichte des Antisemitismus gehört hatten, ging es für uns weiter in die Anne Frank Ausstellung.

Es wurden uns Bilder ausgeteilt, mit denen wir uns erst einmal selbst über eine bestimmte Zeit in Annes Leben informieren sollten. Als wir wieder zusammentrafen, konnte jeder ein bisschen über Anne berichten und stellte seine Informationen der Gruppe vor. Mit ein paar Einwürfen der Experten des Gymnasiums, die uns durch die Ausstellung führten, konnten wir uns schnell einen guten Überblick über ihr Leben verschaffen. Ebenfalls spannend war Annes Tagesablauf, der sich in der NS-Zeit von Grund auf veränderte. Nachdem wir unseren eigenen Zeitplan eines gewöhnlichen Tages gemacht hatten, bekamen wir Zettel, auf denen Gesetze und Verbote für Jüdinnen und Juden standen. Beispielsweise, dass sie nicht ins Freibad gehen durften. Mit jedem Gesetz, strichen wir einen weiteren Punkt unseres Tagesablaufs ab. Am Ende war, bis auf Aufstehen und ins Bett gehen, nicht mehr viel übrig, was Jüdinnen und Juden zur NS-Zeit machen durften. Gegen Ende ging es in eine weitere Ausstellung, wobei vor allem die Frage „Wer bin ich?“ im Raum stand. Unser Fazit dabei war, dass Menschen nicht nur auf eine Sache, beispielsweise Religion oder Hautfarbe, reduziert werden sollten. Denn hinter jedem stecken viele Eigenschaften, Träume und Wünsche, die ebenfalls gesehen werden müssen.Insgesamt war der Ausflug nach Bad Waldsee eine Exkursion, die zum Nachdenken angeregt hat und sehr lehrreich, sowie interessant war.

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